Ein Blick über den Taschenrand hinaus
Die Parodontitis ist eine Volkskrankheit, die in ihrer Wirkung und ihrem Ausmaß noch oft unterschätzt wird. Ihre Krankheitsfolgen reichen weit über die parodontale Entzündung und die daraus resultierenden Zahnfleisch-Taschen hinaus.
Unstrittig sind mittlerweile Wechselwirkung mit zahlreichen anderen Krankheiten wie Diabetes mellitus, Rheuma, chronische Atemwegserkrankungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Verursacht wird die Parodontitis durch eine Verschiebung des mikrobiellen Keimspektrums im subgingivalen Bereich. Die „gesunde“ orale Mikroflora besteht hauptsächlich aus Gram-positiven fakultativen Anaerobiern. Bei einer Parodontitis überwiegen hingegen die Gram-negativen Anaerobiern. Diese Bakterienarten sind ausgestattet mit einer Vielzahl von Pathogenitätsfaktoren, die primär den Abbau von parodontalem Stützgewebe und des Alveolarknochens bewirken. Gelangen diese Bakterien in die Blutbahn, können sie aber auch negativen Einfluss auf die oben genannten Krankheiten nehmen.
„Ein schöner Vergleich von Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der BZÄK: „Parodontitis sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Wundfläche bei einer mittelschweren Parodontitis ist fast so groß wie eine Handinnenfläche! Bei einer derart großen Entzündung würde man auch reagieren.“
Daher ist es wichtig, neben dem klinischen Bild auch das parodontale Keimspektrum zu bestimmen.

Vielleicht fragen Sie sich: „ Warum sollte ich überhaupt auf Parodontitisbakterien testen? Ich kann doch einfach Antibiotika geben. Der van Winkelhoff Cocktail zum Beispiel hilft auf jeden Fall…“
Das stimmt, der van Winkelhoff wirkt durchschlagen gegen die Parodontitiskeime. Aber leider nicht nur gegen diese, sondern auch gegen die nützlichen Keime der Mund- und Darmflora. Und dieser schädliche Effekt ist nicht zu unterschätzen.
Aus den oben genannten Gründen sollte jede Antibiotikagabe gut abgewägt werden, und Antibiotika nur dann zum Einsatz kommen, wenn es erforderlich und sinnvoll ist.
Im Rahmen der Parodotitisbehandlung steht Ihnen als Zahnarzt das Instrument der mikrobiologischen Testung zur Verfügung. Zahlreiche Studien belegen und untermauern den Einfluss des oralen Mikrobioms auf die Entstehung und Progression einer parodontalen Erkrankung. Gerät diese Mikrobiom aus dem Gleichgewicht, kommt es zu einer deutlichen Vermehrung der schädlichen PAR-Keime. Diese fördern zum einen aktiv den Abbau des Kollagens durch bestimmte Produkte, die sie produzieren. Zum anderen werden die schädlichen Bakterien vom Immunsystem des Körpers bekämpft, wobei es zu einer weiteren Zerstörung des Gewebes kommt.
Der richtige Zeitpunkt
Leider kann man aber nicht von der Schwere der Entzündung auf die Menge der vorhanden Parodontitis-Bakterien schließen. Das Bakterienwachstum findet nicht kontinuierlich statt, sondern verläuft in Schüben. Es kommt zwischendurch immer man wieder zu einer Phase der Inaktivität. Nun wirken aber Antibiotika nur auf wachsende und sich teilende Zellen.
Das heißt, eine Antibiotikagabe zum falschen Zeitpunkt, also wenn zwar eine Entzündung klinisch sichtbar ist, aber gerade keine aktiven Bakterien da sind, weil sich diese in einer Ruhephase befinden, kann nicht auf die Parodontitisbakterien wirken, sondern belastet nur das andere Mikrobiom des Patienten, ohne dass die Entzündung bekämpft wird.
Dies ist einer der Gründe, weshalb vor einer Antibiotikagabe eine mikrobiologische Testung durchgeführt werden sollte.
Das richtige Mittel
Ein anderer Grund ist, dass wir verschiedene Antibiotika zur Verfügung haben, die verschrieben werden können und die unterschiedlich wirken. So wirken bestimmte Antibiotika nur gegen einen Teil der Parodontitisbakterien, sind bei anderen aber wirkungslos.
Auch die Höhe der bakteriellen Belastung sollte bei der Wahl des Antibiotikums berücksichtig werden. So können bestimmt Antibiotika bei noch moderat hohen Zellzahlen wirken, während bei extrem hohen Zellzahlen, andere, stärker Antibiotika mit einem andern Wirkmechanismus zu Einsatz kommen sollten.
Auch hier hilft der Test, das für Ihren Patienten individuell richtige Antibiotikum zu finden. Denn „die viel hilft viel“-Devise belastet Ihren Patienten und ist oft nicht nötig.
Bakteriostatika statt Antibiotika
So können bei moderaten Zellzahlen sogenannte Bakteriostatika gegeben werden, die die Zellen nicht aktiv abtöten, sondern nur die Zellvermehrung stoppen und so dem eigenen Körper Zeit geben, selbst das bakterielle Gleichgewicht wiederherzustellen. Diese Bakteriostatika belasten den Körper nicht so stark, sind also die „sanftere“ Antibiotika-Therapie, kommen aber bei zu hohen Zellzahlen an ihre Grenzen. Da müssen dann stärkere Mittel eingesetzt werden.
Bei all diesen Entscheidungen hilft Ihnen der Bakterientest. Hierbei werden die Hauptverursacher der Parodontitis quantitativ und qualitativ bestimmt und Ihnen die für jeden individuellen Fall richtige Therapieempfehlung gegeben.
Wir sind ein auf die Detektion von Parodontitis-Erregern spezialisiertes Labor. Im Gegensatz zu anderen Anbietern, bei denen die Parodontal-Diagnostik ein Test unter vielen ist, haben wir uns seit über 25 Jahren dem reinen Nachweis von Parodontitisbakterien verschrieben.
Das macht uns zu einem absolut kompetenten und hochspezialisierten Partner bei der Diagnose und Behandlung Ihrer Parodontitisfälle.
In über 90% der Fälle sind die nachfolgenden vier Leitkeime an der Initiation und Fortleitung parodontaler Entzündungsprozesse beteiligt:
Aggregatibacter actinomycetemcomitans
Tannerella forsythia
Porphyromonas gingivalis
Prevotella intermedia
Wir konzentrieren uns daher auf diese Hauptverursacher der Parodontitis.
Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche (Nachweis der Markerkeime) und verzichten auf aufwendige, kostenintensive Zusatz-Untersuchungen (wie zum Beispiel Next Generation Sequencing), die keinen weiterführenden Beitrag zur PA-Therapie-Strategie leisten. Dadurch können wir die Kosten für den LCL ParoAktiv-Tests so gering wie möglich halten, und trotzdem eine aussagekräftige und zielunterstützende PA-Testung anbieten. Die Notwendigkeit und der gesundheitliche Nutzen des LCL ParoAktiv-Tests lassen sich Ihren Patienten daher trotz Eigenleistung gut vermitteln.
Das Entnahmematerial erhalten Sie von uns immer kostenlos zur Verfügung gestellt. Ebenso Umschläge für die portofreie Einsendung der Proben an unser Labor.
Neben Teströhrchen, Papierspitzen und Befunderhebungsbögen enthält unser kostenloses Starterpaket praktische Informationen zur Probennahme und Abrechnung, sowie Flyer zur Aufklärung Ihrer Patienten. Des weiteren gewähren wir Neukunden einen Rabatt von 10% auf eine Untersuchung innerhalb der ersten 4 Wochen nach Erhalt des Starterpakets. Nutzen Sie dafür den Befunderhebungsbogen mit dem roten Aufkleber.
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